ASV Vach - TuS Feuchtwangen 4:2

Schwächephase kostet Punktgewinn

(sla) Im Kellerduell der Landesliga Nordost gab es für den TuS Feuchtwangen beim ASV Vach nichts zu holen. Die Heimelf stellte die Weichen bereits im ersten Durchgang auf Sieg, als der TuS nach Führung in eine kollektive Schwächephase verfiel und das Spiel unnötigerweise aus der Hand gab.

 

Feuchtwangen fand im Fürther Norden gut ins Spiel, agierte zunächst aus einer kompakten Defensive heraus und überließ der Heimmannschaft Spielaufbau und Ballbesitz. Der Plan, nach Ballgewinn umzuschalten und schnell in die Spitze zu spielen, ging in den ersten 20 Minuten das ein ums andere Mal auf, wobei die Griebel-Elf zwar Nadelstiche nach vorne setzen konnte, ohne aber zu hochkarätigen Torchancen zu kommen. Die technisch versierten Vacher hatten zwar ein optisches Übergewicht, konnten ihre Spitzen aber auch nicht entscheidend in Szene setzen. Nach 15 Minuten zwang Sven Fleischer Heimkeeper Gerstner mit einem Strahl aus 16 Metern zu einer Glanztat, als dieser den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken konnte. In der 19. Minute kam auch die Heimelf zu einem ersten gefährlichen Abschluss, doch der Schuss von Civelek von der Strafraumgrenze wurde eine sichere Beute Deegs. Nur eine Minute später setzte der flinke Fleischer zu einem unnachahmlichen Solo an, vernaschte drei Gegenspieler in höchstem Tempo und konnte nur noch durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden. Daniel Seyler legte sich das Leder zurecht und ließ Gerstner keine Chance (20.). Die Freude über die nicht unverdiente Führung währte aber nur zwei Minuten, denn der kaum zu bändigende Rico Röder setzte nach einem kurz ausgeführten Eckball zu einem Solo an und setzte das Spielgerät vier umkurvte Feuchtwanger später aus acht Metern unhaltbar in die rechte Torecke (22.). Die Gäste zeigten sich von diesem Wirkungstreffer sichtlich beeindruckt, denn nur 60 Sekunden später schlenzte Sammy Röder das Leder nach hübsch anzusehender Ballstafette aus 16 Metern in den Torwinkel (23.). Nun waren die Kreuzgangstädter zeitweise völlig aus dem Spiel, stets den berühmten Schritt zu spät und kassierten bis zum Halbzeitpfiff zwei weitere Gegentore. Erst verwandelte Civelek einen Foulelfmeter (38.), dann sorgte Kai Hufnagel für den frühen Knockout, als er eine flache Hereingabe des zum wiederholten Male durchgebrochenen Edeltechnikers Rico Röder nur noch ins leere Tor schieben musste (40.).

 

Wie schon in Selb muss Michael Griebel in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden haben, denn trotz des ernüchternden Spielstandes kam eine stark verbesserte und giftigere TuS-Mannschaft aus der Kabine. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und in Selbstmitleid zu zerfließen, klappten die Jungs um Kapitän Beck das Visier hoch und drückten dem gesamten zweiten Spielabschnitt ihren Stempel auf. Da der TuS nochmals alles in die Waagschale warf und die Abwehrreihen lockerte, kam Vach immer wieder zu Torabschlüssen, ohne aber für ernsthafte Gefahr zu sorgen. Anders die Kreuzgangstädter, die in Person des spielfreudigen Fleischers früh hätten verkürzen können. Zunächst brachte er ein Beck-Zuspiel frei vor Gerstner nicht unter Kontrolle (64.), dann scheiterte er nach schönem Fischer-Pass mit seinem Schuss freistehend aus zwölf Metern am Heimkeeper (70.). In der 76. Spielminute gelang Manuel Reichert das 2:4, als er einem Abwehrspieler den Ball vom Fuß nahm und frei vor dem Tor eiskalt vollstreckte. Feuchtwangen blies nun zur Schlussoffensive, doch ein weiterer Treffer wollte den Kreuzgangstädtern nicht mehr gelingen. So bleibt zu konstatieren, dass schwache 20 Minuten mit vier Gegentoren zu einer unnötigen Auswärtsniederlage führten, da Vach zwar über gute Einzelkönner verfügt, der TuS im Kollektiv aber homogener erschien.

 

TuS: Deeg, Richter (61. Fischer), Soldner (39. Hornberger), Scholz, Häffner, Beck Ch., Seyler, Kreißelmeier, Fleischer, Bartels, Reichert

 

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