TuS 1861 Feuchtwangen – SC Fürstenfeldbruck II 0:2

TuS kann sich für die Relegation rüsten

(von Manuel Beck) Die Szene in der 91. Minute, als Timo Schaller per Handelfmeter an Torwart Knobling scheiterte und den Nachschuss freistehend über den Kasten setzte, spiegelte den gesamten Tag des TuS Feuchtwangen wieder, der sich aufgrund des Sieges der SpVgg Kaufbeuren nun wohl auf einen Relegationsmarathon einstellen muss.
Die Anfangsviertelstunde verlief bis auf einen abgefälschten Schuss von Friedel auf das Tor von Philip Deeg relativ ergeignislos, beiden Teams merkte man die Wichtigkeit dieser Partie an. Zwischen der 19. und 24. Spielminute folgte dann ein wahres Offensivfeuerwerk der Gäste, die durch schnelle Konter gefielen und gleichzeitig von der Schlafmützigkeit der Kreuzgangstädter profitierten. Nach einem Laufduell zwischen Keilwerth und Ecker sahen die Oberbayern eine Notbremse des TuS-Kapitäns, Schiedsrichter Ehwald aus Geldersheim konnte in diesem Zweikampf aber keine Regelwidrigkeit feststellen. Eine Zeigerumdrehung später nutzte Fabian Friedl eine kollektive Tiefschlafphase der TuS-Hintermannschaft aus und erweckte die Ackermann-Elf mit dem 1:0 für seine Farben. Für einen hohen Ball aus dem Mittelfeld fühlte sich kein Feuchtwanger verantwortlich, sodass Friedl das vorher aufspringende Leder aus 10 Metern per Kopf vorbei am verdutzten Deeg platzieren konnte. Der Torschrei der Gäste war noch nicht verklungen, da agierte Christian Beck zu nachlässig gegen den flinken Marian Knecht, welcher Deeg zwar noch umkurven, aber das Spielgerät aus spitzem Winkel nicht mehr auf den Kasten bringen konnte. In der 22. Minute folgte der nächste Tiefschlag für die Feuchtwanger. Einen herrlich vorgetragenen Angriff über die rechte Seite der Fürstenfeldbrucker köpfte der kleine Knecht nach herrlicher Flanke von Teschke unhaltbar ein. Gleich darauf bekam Friedl den Ball in die Gasse gespielt, er konnte diesen durch den heraus eilenden Deeg nicht mehr Richtung Tor bringen. Erst danach konnte sich der TuS etwas aus seiner Lethargie befreien und kam nach tollem Direktspiel von Basar und Biegler zu seiner ersten Chance, nachdem Letztgenannter Reichert den Ball durchsteckte, der frei vor Gästekeeper Knobling am Kasten vorbei hämmerte. In der 36. Minute fand Schaller mit einem Flachschuss aus 20 Metern am stark reagierenden Torwart seinen Meister und fünf Minuten vor dem Pausenpfiff strich ein 25-Meter Kracher von Soner Basar knapp am linken Pfosten vorbei.
Im zweiten Durchgang plätscherte die Partie über weite Strecken vor sich dahin und das Geschehen spielte sich meist im Mittelfeld ab. Die Gastgeber konnten zu keiner Zeit an die starken Leistungen der letzten Spiele anknüpfen. Nach knapp einer Stunde enteilte der pfeilschnelle Knecht dem kurz zuvor eingewechselten Bastian Beck und konnte von Torwart Deeg nur durch ein Foulspiel 20 Meter vor dem Tor gestoppt werden. Da noch einige Abwehrspieler des TuS in der Nähe waren, entschied der Unparteiische zum Unmut von Gästecoach Westermeir nur auf gelb für den Feuchtwanger Schlussmann. In der 64. Minute hätte erneut Knecht das Spiel entscheiden können, nachdem er von einer Unachtsamkeit von Christian Beck profitierte, er seinen Abschluss aber etwas verzog. Zwei Minuten später scheiterte sein Sturmpartner Friedl am Aluminium. Das Schiedsrichtergespann traf in dieser Phase einige fragwürdige, aber keinesfalls spielentscheidende Entscheidungen, die die Gemüter beiderseits erhitzten, was dazu führte, dass der Referee TuS-Trainer Ackermann für die Schlussviertelstunde auf die Tribüne verbannte. Beim Gästecoach drückte er vorher noch beide Augen zu, der ihn doch lautstark kritisierte. In dieser Schlussphase sah Ackermann von oben die eingangs beschriebene Szene, die das i-Tüpfelchen auf einen schwarzen Tag des TuS bildete, bei dem nur Torwart Deeg Normalform erreichte. Für die letzten drei Spiele gilt es nochmals die Kräfte zu bündeln, wenngleich der Sprung auf einen direkten Nichtabstiegsplatz wohl nur noch theoretischen Charakter haben dürfte.

TuS: Deeg – Schreiber, C. Beck, Arold (55. B. Beck), Keilwerth – T. Beck, Basar (50. Häffner) – Schaller, Seyler – Reichert, Biegler (40. Lux).

FFB: Knobling – Ostarhild, Sostmann, Beinhofer, Madar – Ecker, Teschke, Knecht (91. Kopic), Streund – Al-Dulaimi (72. Gonschior), Friedl (80. Erkek).

Tore:
0 : 1 Fabian Friedl (20. Minute)
0 : 2 Marian Knecht (22. Minute)

Schiedsrichter: Steffen Ehwald (Geldersheim)

Zuschauer: 200

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