„Bär“-enstarke Schillingsfürster gewinnen in Feuchtwangen

von Manuel Beck

Foto: Martin Ruegner

Erstmals zu Gast beim Landwehr-Bräu-Cup in Feuchtwangen, fünf Siege in fünf Partien, mit Niklas Bär den Torschützenkönig und dominierenden Spieler in seinen Reihen – das sind die Attribute, die man dem VfB Schillingsfürst für den Budenzauber in der gut gefüllten Ballspielhalle zuschreiben kann. Am Ende setzte sich die Truppe von Trainer Marcus Jursa knapp aber verdient im Finale gegen den SV Weinberg durch.

In der Gruppe A schien es für den gastgebenden TuS Feuchtwangen von Beginn an eine klare Angelegenheit zu werden, da die Meier-Schützlinge im Auftaktspiel dem TSV Schnelldorf eine deutliche 5:0-Packung einschenkten. Angetrieben vom technisch versierten und torgefährlichen Daniel Seyler folgte ein verdienter 2:0-Erfolg über den Sieger des Meistertrunkhumpens SVV Weigenheim. Die Truppe von Trainer Bernd Schüssler verlor ihr Auftaktmatch bereits gegen den FC Dombühl mit 1:3, sodass relativ schnell klar war, dass man den Turniersieg aus Rothenburg in Feuchtwangen wohl nicht wiederholen könnte. Im letzten Vorrundenspiel holten die Weigenheimer dann einen knappen 3:2-Sieg gegen den TSV Schnelldorf, wobei Yannik Hofmann den Kreisklassisten mit einem technisch hochanspruchsvollen Heber noch mit 2:1 in Führung brachte. Nach einer unnötigen Zweiminutenstrafe für die Grün-Weißen dreht die Viktoria das Spiel. Den Gruppensieg holte sich am Ende etwas überraschend der FC Dombühl, welchem ein 1:0-Erfolg über den TuS reichte, da man trotz des deutlichen schlechteren Torverhältnisses den direkten Vergleich für sich entschied.

In der Gruppe B endeten die Auftaktpartien jeweils 3:1, wobei der mit vielen Jugendspielern gespickte Landesligist SC Aufkirchen dem SV Mosbach das Nachsehen gab und der VfB Schillingsfürst, angeführt vom starken Niklas Bär, holte seinen ersten Dreier gegen den SV Weinberg. Etwas glücklich gewannen die „Frankemer“ ihr zweites Spiel gegen den SV Mosbach, nachdem die Wörnitzgründer durch einen Schuss von Marcus Baumann nahe der Mittellinie in Führung gingen und dann die Chance zur Vorentscheidung liegen ließen. Schillingsfürst bestrafte dies eiskalt durch zwei späte Treffer und hatte so die optimale Punktausbeute, während der Bezirksligist noch keinen Zähler auf der Habenseite verbuchte. Die weiße Weste sollten die Jungs von der Kanalfeste auch nach dem dritten Gruppenspiel behalten, in dem der SC Aufkirchen mit 6:3 aus der Halle gefegt wurde. Durch den 4:2-Erfolg des SV Mosbachs im letzten Spiel über den SV Weinberg ergab sich die Konstellation, dass drei Teams punktgleich aus der Gruppenphase gingen. Nachdem die Turnierleitung um Heinz Ehrenschwender und Claus Gottwald unter Hochdruck die interne Tabelle dieser drei Teams errechneten, stellte sich heraus, dass der SV Weinberg mit einem Tor die Nase vor dem SV Mosbach hatte, sodass die von Matthias Christ gecoachten Weinberger im Halbfinale auf den FC Dombühl trafen.

Im ersten Halbfinale standen sich dann der Gastgeber TuS Feuchtwangen und der starke VfB Schillingsfürst gegenüber. Beiden Kontrahenten merkte man in der Anfangsphase den gegenseitigen Respekt voreinander an. Nach etwas mehr als der Hälfte der 14-minütigen Spielzeit erzielte Toni Gentner das 1:0 für den VfB. Ein Bartels-Kracher im Gegenzug streifte nur knapp am VfB-Kasten vorbei, ehe der überragende Niklas Bär das 2:0 für seine Farben besorgte. Eine Zeitstrafe für Schillingsfürst brachte die Kreuzgangstädter dann wieder ins Spiel. Erst prallte ein Geschoss von Soner Basar von der Unterkante der Latte zurück ins Feld, bei seinem zweiten Versuch zielte er etwas genauer und verkürzte auf 1:2. Der TuS rannte jedoch vergeblich an und wenige Sekunden vor der Schlusssirene netzte Christoph Dinzl zur endgültigen Entscheidung ein.

Um den zweiten Platz im Endspiel kämpften im Anschluss der FC Dombühl und der SV Weinberg. Georg Menge brachte in diesem Derby die Gelb-Schwarzen schnell in Front, welche Paul Raddatz im direkten Gegenzug aber egalisierte. Matthias Abel stellte kurze Zeit später wieder einen Treffer vor für den SVW und Maximilian Christ sorgte nach einer tollen Kombination bereits nach fünf Minuten für den Endstand. Dombühl bemühte sich redlich, nochmal heranzukommen, man scheiterte aus aussichtsreichen Positionen durch Nico Horn oder Paul Raddatz am starken Weinberger Keeper Christian Dettenthaler.

Im Spiel um Platz 7 konnte sich der SC Aufkirchen knapp mit 4:3 gegen den TSV Schnelldorf durchsetzen. Deutlicher wurde es im Spiel um Platz 5, wo für die Weigenheimer gegen Mosbach die Gegentore nur so fielen wie sonst die Trauben bei der Weinlese – 0:6 lautete der Endstand. Den 3. Platz sicherte sich der Gastgeber TuS Feuchtwangen mit einem deutlichen 4:0 über Dombühl.

Eine ganz knappe Angelegenheit wurde dann das Finalspiel, welches verdientermaßen der erstmals teilnehmende VfB Schillingsfürst und der SV Weinberg bestritten. Die Partie begann furios durch je einen Latten- bzw. Pfostentreffer von Georg Menge (SVW) und Niklas Bär (VfB). Nach vier Minuten brachte Weinbergs Abel das Leder aus zwei Metern nicht über die Torlinie, der gleiche Spieler scheitere kurz darauf wiederum am Aluminium. Nach 10 Minuten sorgte Felix Schumann per Flachschuss dann für die Führung des SV Weinberg. Diese währte jedoch nicht lange, da Bastian Bohmann umgehend ausglich. Fabian Zeller brachte kurz vor dem Ende das Kunststück fertig aus einem Meter vor dem leeren Gehäuse an den Innenpfosten zu schießen. Während sich die 370 Zuschauer in der stimmungsvollen Ballspielhalle bereits mit einem Siebenmeterschießen abgefunden hatten setzte der überragende Niklas Bär seiner starken Vorstellung die Krone auf, indem er 30 Sekunden vor Spielende den Siegtreffer für den absolut verdienten Turniersieger VfB Schillingsfürst erzielte und damit die lautstarken VfB-Fans elektrisierte. Dies war zugleich sein 8. Turniertreffer, mit dem er bei der anschließenden Siegerehrung durch TuS-Vorstand Wolfgang Guttropf und dem Vertriebsleiter der Landwehrbrauerei Markus Schoch als Torschützenkönig geehrt wurde. Seine Truppe durfte den 3-Liter-Bierkrug leeren und bei der anschließenden rauschenden After-Show-Party sicherlich das eine oder andere Mal nachfüllen. Wie jedes Jahr wurde jedes 10. Turniertor mit einem Geldpreis, gesponsert von lokalen Unternehmen, belohnt.

Souverän geleitet wurden die fairen Begegnungen von Valeri Hubert (Diebach) und Bernd Angermeier (Neuses).

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