Packt der TuS nun auch die Löwen?

Nach Sensationssieg gegen Unterhaching jetzt gegen TSV 1860 München

Die Bezirksliga-Kicker des TuS Feuchtwangen erwarten nach der Pokalsensation gegen die SpVgg Unterhaching (5:3 nach Elfmeterschießen) nun den nächsten Hochkaräter im Heinz-Seidel-Stadion. Gegner am Dienstag, 16.08.22 um 18:30 Uhr ist kein Geringerer als der TSV 1860 München.

Groß war der Jubel freilich an jenem 26. Juli, als Steven Bartels den entscheidenden Elfmeter gegen Haching verwandelte, man so für eine faustdicke Überraschung sorgte und die Truppe von Trainer und Ex-Nationalspieler Sandro Wagner aus dem Toto-Pokal kegelte. TuS-Coach Daniel Pfeuffer bläute seiner Mannschaft vor der Partie jedoch ein, an die Sensation zu glauben und so kämpften sich seine Schützlinge, von Krämpfen geplagt, bis ins Elfmeterschießen, in dem man das Glück und einem an diesem Tag überragenden Torhüter Jens Lindörfer auf seiner Seite hatte.

Da die Kreuzgangstädter der einzige Kreissieger in der 1. Toto-Pokal-Hauptrunde waren, durfte man sich erneut einen Gegner für die zweite Runde aussuchen. Wie Vorstand Wolfgang Guttropf erklärte, wurde über das „Los“ nicht groß diskutiert: „Die Mannschaft hatte nur einen Wunsch – und das waren die Löwen. Das Team, die Fans, die gesamt Region freut sich auf Sechzig“, so Guttropf.

Zwar ist der Ruhm vergangener Tage, wie dem Meistertitel 1966 oder dem Sieg im DFB-Pokal 1964 unter so klangvollen Namen wie Petar Radenkovic oder Rudi Brunnenmeier etwas verflogen, dennoch verfügt der Traditionsverein auch hierzulande weiterhin über eine große Fangemeinde, die hoffentlich auch in Kürze den Weg nach Feuchtwangen finden wird. Im Jahr 2000 nahmen die Giesinger unter Kult-Trainer Werner Lorant gar an der Qualifikation zur Champions-League teil, ehe es Stück für Stück bergab ging. Nachdem die Löwen Ende der 90er und Anfang der 2000er ihre Heimspiele im Olympiastadion und in der ungeliebten Allianz-Arena austrugen, kehrte man nach dem Drittliga-Lizenzentzug zum Ende der Saison 2016/17 wieder ins altehrwürdige Städtische Stadion an der Grünwalder Straße zurück.  Ein Jahr später gelang unter Trainer Daniel Bierofka der Aufstieg in die Dritte Liga. Seitdem arbeiten die Münchner, gefördert durch den jordanischen Investor Hasan Ismaik, kontinuierlich am Aufstieg in die 2. Bundesliga. Diesen soll spätestens in dieser Saison Ex-Club-Trainer Michael Köllner realisieren, der seit 2019 das Zepter auf Giesings Höhen schwingt.

Für die Freizeit-Kicker des TuS Feuchtwangen steht somit ein weiteres Highlight-Spiel an. Egal mit welcher Truppe die Löwen in Feuchtwangen antreten werden – sie sind der haushohe Favorit. Doch bereits das Spiel gegen Unterhaching hat wieder einmal gezeigt, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat und auch der vermeintliche Underdog dem scheinbar übermächtigen Gegner mehr als nur ein Bein stellen kann. Unabhängig vom Spielausgang steht der Kreuzgangstadt ein weiteres Fußballfest bevor. Und vielleicht gelingt es der Pfeuffer-Elf nach dem Sensations-Coup gegen Unterhaching nun auch noch, die Münchner Löwen zu bändigen.