TuS Feuchtwangen - TSV Neudrossenfeld 5:2 (2:0)

Kollektiver Jubel im Heinz-Seidel-Stadion

(sla) Als Schiedsrichter Sebastian Eder um 16:48 Uhr den finalen Pfiff aus seiner Lunge presste, hallten unzählige Jubelschreie durch das Heinz-Seidel-Stadion, fielen doch Spielern und Zuschauern gleichermaßen Zentnerlasten von den Schultern: die ersten drei Saisonpunkte waren eingetütet.

Gegen ambitionierte Oberfranken fand die Griebel-Elf von der ersten Minute an Zugriff auf das Spiel, wobei vor allem Neuzugang Sven Fleischer als offensiver Unruheherd das Angriffsspiel der Heimmannschaft belebte. Bereits nach vier Minuten enteilte Fleischer seinem Gegenspieler auf der linken Außenbahn und bediente den mitgelaufenen Manuel Reichert mit einem präzisen Querpass, sodass letzterer wenig Mühe hatte, das Leder aus fünf Metern in die Maschen zu setzen. Neudrossenfeld bemühte sich in der Folge zwar um Spielkontrolle und hatte auch mehr Ballbesitz, war im letzten Drittel des Platzes aber mit seinem Latein am Ende. Anders der TuS: Schnelles Umschaltspiel und schnörkellos vorgetragene Angriffe ließen permanent einen Hauch von Gefahr durch den Feuchtwanger Regenhimmel wehen. In der 28. Minute spielte Fabian Häffner mit einem Traumpass Fabian Biegler frei, der mutterseelenallein auf Torhüter Grüner zusteuerte, jedoch mit seinem Abschluss an dessen ausgefahrenem Bein hängen blieb. Biegler setzte jedoch nach und brachte den Ball nochmals in den Fünfmeterraum, wo abermals Manuel Reichert goldrichtig stand und die Murmel aus kurzer Distanz über die Linie drückte. 2:0! Die Glücksgefühle auf und abseits des Rasens stießen in diesem Moment in lange vermisste Dimensionen vor. Nach 35 Minuten kamen dann auch die Gäste zu ihrem ersten Torabschluss, doch Lattermanns Schuss aus 20 Metern flatterte zwei Meter am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite hätte Jan Scholz beinahe für das 3:0 gesorgt, doch einen fein getretenen Basar-Freistoß setzte er aus drei Metern freistehend vor dem Tor mit dem Knie über ebenjenes (38.).

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: Der gewohnt fleißige Seyler spielte Matthias Kreißelmeier herrlich frei, der allein vor Grüner die Nerven behielt und das Leder in die Maschen schob (47.). Neudrossenfeld antwortete jedoch postwendend und Stefan Kolb stellte den alten Abstand wieder her, indem er Deeg aus acht Metern keine Chance ließ (50.). Als Gästespieler Mikel Seiter in der 55. Spielminute nach einem Gerangel den roten Karton sah, schien der erste Sieg für den TuS ein Stück näher. Doch weit gefehlt: Neudrossenfeld erhöhte in Unterzahl die Schlagzahl und die Heimmannschaft machte in Überzahl den berühmten Schritt weniger. Folgerichtig gaben die Oberfranken in den nächsten Minuten den Takt vor und Jahn Löhrlein gelang der Anschlusstreffer, als er nach einem energischen Antritt vor Deeg auftauchte und die Kugel am Keeper vorbei in die Maschen schob (61.). Aber dieses Mal hatte der TuS die richtige Antwort parat, als Steven Bartels ein Biegler-Zuspiel aus sechs Metern halbrechter Position in die lange Ecke setzte (68.). Der TuS spielte nun gegen zunehmend resignierende Oberfranken wie aus einem Guss und war weiteren Torerfolgen mehrmals sehr nahe – doch sowohl Biegler nach genialem Predatsch-Zuspiel als auch Seyler mit einem strammen Schuss verfehlten des Gehäuse nur denkbar knapp. Einzig Matthias Kreißelmeier konnte den Gästekeeper aber nochmals überwinden, als der von Seyler per Kopfballverlängerung hervorragend freigespielte Lanzendörfer das Auge für seinen mitgelaufenen Mitspieler hatte und vor Grüner quer legte. Kreißelmeier nahm dankend an und schob den Ball in die leere Kiste (80.). Wer weiß, welche Wende die Partie noch genommen hätte, hätte Soldner drei Minuten vor diesem endgültigen Knockout für die Gäste nicht für seinen bereits geschlagenen Keeper mit einer Monstergrätsche auf der Linie geklärt (77.). So bleibt aber ein unter dem Strich hochverdienter Sieg, den sich die Jungs um Kapitän Häffner mit Leidenschaft, Moral und Angriffslust erspielt haben.

 

TuS: Deeg, Häffner, Soldner, Scholz, Richter, Seyler, Basar, Bartels (74. Predatsch), Fleischer (40. Kreißelmeier), Biegler, Reichert (66. Lanzendörfer)

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