TuS Feuchtwangen - SV Mitterteich 2:4

Eine gute Halbzeit reicht nicht

Die Heimniederlage gegen Mitterteich tut in doppelter Hinsicht weh. Zum einen verlor man drei wichtige Punkte gegen einen Gegner auf Augenhöhe, zum anderen hat man durch individuelle Fehler mitgeholfen, den Gegner in den entscheidenden Momenten aufzubauen. Die 1.Halbzeit hat deutlich gezeigt, dass der TuS ein gleichwertiger Spielpartner ist, solange das Konzept von Trainer Michael Griebel umgesetzt wird. Tiefstehende Defensivreihen und schnell vorgetragene Konter waren auch an diesem Tag das richtige Rezept, das leider nicht über die gesamte Spielzeit durchgezogen wurde.

Der TuS startete furios und erzielte bereits in der 4.Spielminute das 1:0, als Manuel Reichert nach schöner Vorarbeit von Soner Basar und Steven Bartels goldrichtig stand. Die Gäste waren durch diesen Blitzstart beeindruckt und kamen selten zu einem klaren Spielaufbau. Der TuS überließ ihnen in der eigenen Hälfte das Spiel, stellte sich tief und konnte somit immer wieder nach Ballbesitz im eigenen Stadion kontern. So auch in der 12. Und 18.Spielminute als zuerst Fabian Biegler und anschließend Jan Scholz Torjäger Manuel Reichert einsetzten, der aber jeweils beim Torabschluss scheiterte. Die erste Chance für die Gäste hatte Kevin Grünauer in der 26.Spielminute, als er wie aus heiterem Himmel plötzlich allein vor dem Tor von Philipp Deeg auftauchte und seinen Schuss viel zu hoch ansetzte. Die Gäste wurden jetzt stärker und kamen bereits eine Zeigerumdrehung später zur nächsten guten Gelegenheit. Fabian Soldner konnte mit letztem Einsatz den Ball von der Torlinie kratzen. In der 38.Minute hatte Soner Basar die Möglichkeit die Führung auszubauen, der einen von der Gästeabwehr zu kurz abgewehrten Ball aus aussichtsreicher Position neben das Tor setzte. Obwohl gemessen an den Spielanteilen viel mehr für das 2:0 sprach, musste der TuS in der 40.Minute das 1:1 hinnehmen. Im Offensivspiel verlor man den Ball und konnte das Tempo der Gäste nach hinten nicht mitgehen. Der Ball landete bei Michael Drechsler, der mit einem satten Schuss aus 16 Meter zum Ausgleich traf.

In der zweiten Halbzeit konnte der TuS an die guten Leistungen in Hälfte eins nicht mehr anschließen. Zu viele Fehler spielten den Gästen in die Karten. Einer davon führte in der 52.Spielminute zu einem Elfmeter. Jan Scholz verfolgte im eigenen Strafraum Marco Kießling. Anstatt ihn nur abzudrängen, weil er mit dem Ball am Fuß eh nach außen lief, setzte er zu einer Grätsche an, die der clevere Kießling gerne annahm und auch noch den Strafstoß selbst verwandelte. Der TuS gab nicht auf und antwortete mit wütenden Angriffen, die in der 60.Minute beinahe zum Ausgleich geführt hätten. Ein weiter Ball erreichte Manuel Reichert, der quer auf Fabian Biegler legte und dieser mit seinem Schuss an der Latte scheiterte. In der 63.Spielminute kam dann der Auftritt von SR Kay Urbanczyk. Steven Bartels spielte Manuel Reichert im Strafraum an, der von seinem Gegenspieler rüde umgestoßen wurde. Zum Entsetzten aller TuS Spieler und Fans blieb seine Pfeife stumm. Einen noch klareren Elfmeter gibt es kaum. Man merkte den Spielern des TuS jetzt an, dass sich eine gewisse Resignation breit machte. Anders ist der doppelte Blackout nicht zu erklären, als man in der 70. Und 74.Spielminute jeweils nach Freistoßflanke fast identische Tore kassierte. Torschützen zum 3:1 und 4:1 waren Daniel Stich und Martin Bächer.

Ein Lichtblick im Feuchtwanger Spiel war der lange verletzte Jonathan Fischer, der in der 71.Spielminute eingewechselt wurde und fünf Minuten danach gleich eine Monsterchance hatte. Alleine vor Torwart Tim Lauterbach konnte dieser mit Mühe den Ball zur Ecke klären. Als in der 82.Spielminute Manuel Reichert nach Vorarbeit von Daniel Seyler zum 4:2 verkürzte, keimte nochmal ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. Aber anstatt jetzt alles auf eine Karte zu setzen und hohes Risiko zu gehen, spielte man völlig unverständlich klein-klein und vertändelte den Ball im Mittelfeld.

Als man am Ende wieder einmal mit leeren Händen dastand, blieb die Erkenntnis dass man auf diesem Niveau seine Leistung 90 Minuten durchziehen muss, ansonsten wird es nicht reichen.

 

Aufgebot:  Deeg, Häffner, Bartels (78.Kreißelmeier), Soldner, Fleischer, Basar, Beck Christian (69.Richter), Scholz, Seyler, Biegler (71.Fischer), Reichert

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