Baiersdorfer SV - TuS Feuchtwangen 1:2 (1:0)

Kein Schönheitspreis, aber drei Punkte

(sla) Im Abstiegskrimi beim Baiersdorfer SV bewies der TuS Feuchtwangen Moral und drehte einen frühen Rückstand unter dem Strich verdient, sodass die Relegationsplätze für die Griebel-Elf wieder in Schlagdistanz liegen.

 

Die Kreuzgangstädter agierten über die volle Distanz optisch überlegen und hatten auch weitaus mehr Ballbesitz als die Krenkicker von Coach Ebert, wobei der Sieg lange am seidenen Faden hing. Beide Teams boten den wenigen Zuschauern nur wenig Herzerwärmendes und leisteten sich zu viele Ballverluste und einfache Abspielfehler. Feuchtwangen hätte bereits in der 4. Minute in Führung gehen können, als Matthias Kreißelmeier nach schöner Einzelleistung mutterseelenallein auf Heimkeeper Fieber zusteuerte, mit seinem Abschluss aber an dessen Fußspitze scheiterte. Fast im Gegenzug machte es die Heimelf weitaus besser, als sich die TuS-Defensive mit einem einfachen Pass in die Schnittstelle der Abwehrkette überrumpeln ließ und Sebastian Hofmann frei vor Deeg abgezockt in die kurze Ecke vollstreckte (6.). Nichtsdestotrotz gab der TuS weiterhin die Schlagzahl vor und sowohl Biegler (15.) als auch Kreißelmeier (18.) ließen Hochkaräter ungenutzt, da sie den Ball jeweils aus spitzem Winkel frei vor Fieber in den Baiersdorfer Himmel jagten. Als der aufgerückte Beck zwei Minuten später eine Biegler-Freistoßflanke mit der Schulter um Haaresbreite am BSV-Kasten vorbeisetzte, orakelte so mancher Zuschauer bereits, ob sich dieser Chancenwucher nicht rächen würde. Beinahe hätte sie Marco Joachim bestätigt, als er nach einem Querschläger frei vor Deeg auftauchte, das Leder aber denkbar knapp an der langen Ecke vorbeischoss (24.). In der 31. Minute hätte Biegler für den durchaus verdienten Ausgleich sorgen können, als er nach mustergültigem Fleischer-Zuspiel aus acht Metern wiederum in Fieber seinen Meister fand. Die Heimelf, die sehr defensiv auftrat und auf Feuchtwanger Ballverluste lauerte, hätte einen solchen nach 35 Minuten fast bestraft. Bei einem schnell vorgetragenen Konter spielte Baiersdorf eine 3:2-Überzahl zwar sauber aus, der Endabnehmer Joachim drosch das Spielgerät jedoch überhastet freistehend aus 14 Metern weit über den Kasten.

 

Auch im zweiten Spielabschnitt rannte Feuchtwangen an und Baiersdorf suchte sein Heil in schnellen Tempogegenstößen nach leichtfertigen Ballverlusten im Spielaufbau der Gäste. In der 51. Spielminute schlich sich der erst 17jährige Jungspund Jan Scholz nach einem bereits abgewehrten Eckball nochmals in den Strafraum und nickte eine präzise Häffner-Flanke aus kurzer Distanz per Kopf in die Maschen. Dieser Ausgleichstreffer setzte beim TuS neue Lebensgeister frei, doch der nächste Abschluss gehörte den Hausherren. Sebastian Hofmann fasste an der Strafraumgrenze ein Geschoss ab, welches aber im Nachfassen sichere Beute des gewohnt souveränen Deeg wurde (54.). Kurz darauf startete der emsige Fleischer in der eigenen Hälfte ein Solo über den halben Platz, schoss den Ball aber aus 18 Metern um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei (56.). In der Folge plätscherte das von zunehmenden Nickligkeiten gespickte Spiel vor sich hin, ehe Baiersdorf innerhalb von zwei Minuten zwei Hundertprozenter vergab. Doch weder Nico Geier aus fünf Metern zentraler Position vor dem Tor noch Sebastian Hofmann frei vor Deeg brachten die Murmel im TuS-Kasten unter (74., 76.). Gerade als das Nervenkostüm der Gäste zu flattern begann, setzten die Kreuzgangstädter den Lucky Punch. Der von Seyler herrlich freigespielte und extrem lauffreudige Fischer spielte von rechts eine scharfe Hereingabe, die der unglückliche Schmitt beim Rettungsversuch in die eigene Kiste lenkte (77.). In dieser Situation stand dem TuS sicherlich das Glück zur Seite, welches sich die Griebel-Truppe im zweiten Durchgang aber durch leidenschaftliche Zweikampfführung regelrecht erzwungen hat. In einem Abstiegsendspiel, in dem es nicht darum ging, in Schönheit zu sterben, nahmen die Jungs um aggressive leader Häffner die Zweikämpfe bedingungslos an und landeten beim direkten Konkurrenten einen enorm wichtigen Dreier. Im Mannschaftskreis nach dem Spiel fasste der sichtlich erleichterte Michael Griebel seine Gemütslage in poetische Worte: „Jungs, dieser Sieg war schweinewichtig!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

 

TuS: Deeg, Hornberger Y (79. Lindörfer), Beck Chr, Scholz, Häffner, Predatsch, Seyler, Kreißelmeier, Fleischer (92. Flügel), Fischer (78. Hornberger F), Biegler

 

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