SV Mitterteich - TuS Feuchtwangen 5:0 (3:0)

Defensivverhalten ausbaufähig!

Auch in Mitterteich konnte der TuS sein Defensivverhalten nicht stabilisieren und kassierte fünf Tore. Auch deswegen weil die Mannschaft von Trainer Michael Griebel im Vorfeld des Spiels offensichtlich nicht richtig zugehört hat. Dieser hatte wiederholt vor Torjäger Marco Kießling gewarnt, der mit 22 Treffern die Torjägertabelle in der Landesliga Nordost anführt. Dass er dann derart viel Platz bekommt, hat ihn sicherlich selbst überrascht. Er nahm die Freiheiten aber gerne an und erzielte zwei Tore selbst und war ein ständiger Unruheherd.

Ein weiterer Diskussionspunkt sorgte aber die Spielansetzung generell. Am Freitagabend vor dem Spiel lag der Corona-Inzidenzwert im Landkreis Tirschenreuth bei 56,9. Das zuständige Landratsamt hat daraufhin eine entsprechende Verfügung herausgegeben, dass bei sportlichen Veranstaltungen unter freien Himmel maximal 50 Personen zugelassen sind und zusätzlich jeder einen Mund- Nasenschutz tragen muss. Schwer zu vermitteln lässt sich diese Maßnahme für alle Fans des Amateurfußballs. Während die Zuschauer mit Abstand und Mund- Nasenschutz am Spielfeld standen, lässt man dreißig Spieler ungeschützt aufeinander los. Abteilungsleiter Wolfgang Guttropf erkundigte sich noch am Freitag bei Spielleiter Volker Beck, der dieses Vorgehen als unbedenklich ansah.

Gespielt wurde dann auch. Bereits in der 2.Minute machte Sven Fleischer mit einem Schuss aus aussichtsreicher Position auf sich aufmerksam. Während der TuS in der Anfangsviertelstunde alles im Griff hatte, schlug die Heimelf mit ihrer ersten Chance in der 18.Minute eiskalt zu. Nach einem eigenen Ballverlust wurde der Ball blitzschnell zu Kießling gespielt, der Torhüter Philipp Neuberger mit einem abgefälschten Ball zum 1:0 überwand. Der quirlige Fleischer hatte in der 22.Minute den Ausgleich auf dem Fuß. Seinen Schuss aus spitzem Winkel konnte Torwart Scharnagl mit Mühe zur Ecke lenken. Die Heimelf hingegen blieb gnadenlos effektiv. Die gesamte TuS-Defensive kam in der 25.Minute nicht richtig in den Zweikampf und ermöglichte dadurch Manuel Dürbeck mit einem gekonnten Schlenzer das 2:0.

Das 3:0 durch einen Elfmeter von Marco Kießling in der 27.Minute entstand dann eher unglücklich. Christian Beck grätschte eine Flanke ins Toraus. Dabei wollte der weit entfernte Linienrichter ein Handspiel gesehen haben und zeigte dies seinem Schiedsrichter an.

Obwohl man dem TuS in der 2.Halbzeit anmerkte dass er nochmal alles probieren wollte, fehlte einfach die Durchschlagskraft. Sven Fleischer sah in der 52.Minute dass Torwart Scharnagl zu weit vor seinem Kasten stand und versuchte es mit einem Lupfer, der aber nicht zum Erfolg führte. Im Gegenzug schnappte sich Kießling gegen die weit aufgerückte TuS-Abwehr den Ball und steuerte über halbrechts auf das Tor von Philipp Neuberger zu. Seinen Schuss fälschte Steven Bartels unhaltbar ins eigene Tor ab. Nach dem 5:0 in der 54.Minute durch Kevin Grünauer war dann die Messe endgültig gelesen.

Es spricht aber für die gute Moral des TuS, dass sie gerade bei einer feststehenden Niederlage ihre beste Spielphase abriefen. Mit der Hereinnahme von Florian Hornberger und Laurent Ruck kam noch einem richtig Schwung in das Spiel. Auf einmal war man ein gleichwertiger Spielpartner und konnte sich gute Torchancen erarbeiten. Die wohl größte hatte Christian Beck in der 81.Minute, als er nach einem Zuckerpass von Sven Fleischer alleine vor dem Heimtorhüter auftauchte und diesen reflexartig rettete. Die nächste Chance hatte Matthias Kreißelmeier in der 87.Minute, der eine Hackenvorbereitung von Jonathan Fischer aufnahm und präzise abzog. Für seinen geschlagenen Torwart rettete ein Abwehrspieler der Heimmannschaft auf der Torlinie.

Bei diesem verdienten Sieg der Heimmannschaft hatte man an diesem Tag das Gefühl, dass der TuS noch zwei Stunden hätte spielen können, ohne zum Torerfolg zu kommen. Aufgegeben hat sich der TuS jedoch noch lange nicht. Es warten jetzt drei Heimspiele in Folge, in denen der TuS alles versuchen wird, den Anschluss an die Relegationsplätze herzustellen.

 

Aufgebot:  Neuberger, Scholz, Richter (46.Ruck), Flügel (73.Fischer), Fleischer, Beck Christian, Biegler (73.Gehring), Lanzendörfer (61.Hornberger), Kreißelmeier, Soldner, Bartels

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