"Hexer" Klein ganz groß

TSG 08 Roth - TuS Feuchtwangen 1:2 (0:1)

Überragender TuS-Akteur - Daniel Klein

(sla) Bei Fritz-Walter-Schmuddelwetter bedurfte es dreier Komponenten, um mit einem Last-Minute-Sieg die Heimreise aus Roth anzutreten: Einen unbändigen Siegeswillen bis zum Schlusspfiff, eine unverschämt große Portion Glück und einen Hexer zwischen den Pfosten.

In den ersten 30 Minuten gab der TuS auf fremden Geläuf klar den Ton an und hielt den Gegner vom eigenen Tor fern. Die Meier-Truppe kreierte in dieser Phase einige gute Einschussmöglichkeiten, die Schaller (2.) und Bartels (5.) aber noch vergaben. Nicht so jedoch in der 17. Minute, als der souveräne Christian Beck die Kugel an der Mittellinie eroberte, ein paar Schritte lief und schließlich mit einem feinen Pass in die Schnittstelle die Viererkette der Rother sezierte. Timo Schaller spurtete unnachahmlich in den Ball und versenkte diesen mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke. Das 2:0 hätte nur sechs Zeigerumdrehungen später folgen müssen, doch nach herrlichem Keilwerth-Zuspiel scheiterte Manuel Reichert frei vor dem Heimkeeper an dessen Bein. In der Folge zog sich der TuS unverständlicherweise zurück und überließ den Rothern das Spielgeschehen. Diese erspielten sich nun vor allem nach Eckbällen einige Halbchancen, hätten in der 43. Minute aber ausgleichen müssen. Die TuS-Hintermannschaft spielte Tim Thaler acht Meter vor dem Gehäuse das Leder vor die Füße, doch dessen Geschoss lenkte Daniel Klein mit einem Wahnsinnsreflex über den Querbalken.

Roth kam druckvoll aus der Kabine und nahm das Zepter mit jeder gespielten Minute mehr in die Hand. Der TuS reagierte nur noch, öffnete durch ungeschicktes Stellungsspiel Räume und schaltete geistig zwei Gänge zurück, weshalb Roth nahezu alle zweiten Bälle gewann und so zwangsläufig zu einem spielerischen Übergewicht und besten Torchancen kam. Doch an diesem Tag stand mit Daniel Klein eine in jeder einzelnen Situation souveräne Wand im TuS-Tor, die einfach nicht zu überwinden war. Während Gästechancen schon im Ansatz im Keim erstickten (einzig Biegler und Bartels scheiterten bei zwei verheißungsvollen Angriffen knapp), tauchte Klein einen verdeckten Szeiler-Schuss aus der rechten unteren Ecke (48.) und einen platziert getretenen Hintersteiner-Ball aus der linken Ecke (64.). Einzig in der 83. Minute musste er sich geschlagen geben, als Szeiler einen Foulelfmeter sicher verwandelte. Dass Timo Schaller in dieser Situation die Ampelkarte wegen eines intensiven Meinungsaustauschs mit dem Referee bekam, darf nicht passieren. So erhöhte Roth in Überzahl die Schlagzahl, doch wiederum Daniel Klein raubte ihnen den Glauben an einen Sieg, als er einen Hintersteiner-Schlenzer in die äußerste Torecke wie von Zauberhand um den Pfosten lenkte (88.). In den Schlussminuten wollte der TuS den inzwischen glücklichen Punkt nach Hause bringen, doch es kam anders. In der letzten Aktion des Spiels hob Jannis Roll das Spielgerät mit feinstem Fuß über die Viererkette, Manuel Reichert nahm es an und mit dem zweiten Kontakt tunnelte er Keeper Tschurl aus acht Metern zum viel umjubelten Siegtreffer (93.).

 

TuS: Klein, Beck Chr., Häffner, Arold, Schreiber (46. Beck B.), Kreißelmeier, Keilwerth, Schaller, Reichert, Bartels (77. Biegler), Basli (77. Roll)

 

Tore:

0 : 1     Timo Schaller                         (18. Minute)

1 : 1     Lukas Szeiler               (83. Minute, Foulelfmeter)

1 : 2     Manuel Reichert        (93.Minute)

 

Gelb-Rote Karte:       Timo Schaller (82. Minute, Meckern)

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