TuS Feuchtwangen - FSV Erlangen/Bruck 0:3 (0:2)

Zu hohe Niederlage gegen abgezockte Gäste

(sla) Gegen den ambitionierten Bayernligaabsteiger aus der Hugenottenstadt musste der TuS in Sachen Abgeklärtheit und Chancenverwertung reichlich Lehrgeld bezahlen und verlor letzten Endes verdient, wenngleich die Niederlage zu hoch ausfiel.

Der Anfangsphase drückten die Erlanger ihren Stempel auf, ließen den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren und suchten des Öfteren ihren Wandspieler Selmani, der seine Mitspieler wiederholt gekonnt in Szene setzte. Bitter für den TuS ist sicherlich die Tatsache, dass der erste Torschuss der Gäste gleich im Kasten landete. Der pfeilschnelle Außenstürmer Cagli brach zur Grundlinie durch und passte das Spielgerät in den Rücken der Abwehr, wo Hofmann als dankbarer Abnehmer nur noch ins leere Tor einschieben musste (8.). Die Griebel-Truppe erholte sich aber schnell von diesem Nackenschlag und gestaltete die Partie ab der 15. Minute auf Augenhöhe, ohne jedoch zu zwingenden Tormöglichkeiten aus dem Spiel heraus zu kommen. So bedurfte es in der 15. Minute eines Freistoßes aus 25 Metern, um sich erstmals gefährlich dem Gehäuse anzunähern. Steven Bartels nahm genau Maß, doch Keeper Teuber lenkte sein Geschoss mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Danach neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend und die Partie sah ihre Protagonisten im Mittelfeld. Die nächste Großchance gehörte dann den Hausherren, als Jonas Predatsch die Kugel in zehn Metern halbrechter Position eher zufällig vor die Füße sprang, er sein Visier jedoch zu hoch einstellte und den Ball weit über den Kasten jagte (39.). Es mutet fast schon tragisch an, dass die abgezockten Gäste mit der zweiten richtigen Torchance die Weichen noch im ersten Durchgang auf Sieg stellten. Einen überragenden Selmani-Pass in die Schnittstelle der Feuchtwanger Viererkette erlief Hofmann und dessen Querpass setzte Kaiser aus sechs Metern zunächst an den Pfosten. Klaus Fasold reagierte am schnellsten und drückte den Ball aus fünf Metern über die Linie (42.).

 

Mit der Bürde eines Zwei-Tore-Rückstandes gingen die Jungs um Kapitän Beck in den zweiten Durchgang und hätten bereits nach wenigen Sekunden den endgültigen Knockout erhalten können, doch Deeg klärte bravourös per Fußabwehr gegen den herrlich freigespielten Hofmann. Erlangen bekam mit der beruhigenden Führung im Rücken mit zunehmender Spielzeit Oberwasser, wobei sich der TuS keinesfalls aufgab und immer wieder zu Torchancen kam. Doch weder Biegler völlig freistehend aus 14 Metern (54.) noch Seyler aus spitzem Winkel (75.) oder Kranz mit einem herrlichen Schlenzer (75.) brachten die Murmel im Gästetor unter. Auch eine verunglückte Predatsch-Flanke fand den Weg nicht ins Tor, denn Keeper Teuber fischte den Ball meisterhaft aus dem Winkel (80.). All diese Situationen zeigen, dass die Heimmannschaft das Spiel lange offen hielt, jedoch an der Chancenverwertung arbeiten muss. Freilich hatten auch die Brucker einige gute Einschussmöglichkeiten, doch entweder zielten die Angreifer zu ungenau (65., 75.) oder klärte Deeg. So behielt er gegen Hofmann die Oberhand (72.) und pflückte einen artistischen Cagli-Seitfallzieher vom Abendhimmel (82.). In den Schlussminuten holte der TuS nochmals die Brechstange heraus, öffnete die Abwehr und lief dadurch noch in den einen oder anderen Konter. Hätte die Mannschaft von Trainer Wagner diese cleverer ausgespielt, hätten sie die Schlussphase ruhiger angehen können. Doch so dauerte es bis zur 88. Minute, bis Fischer einen weiteren Konter frei vor Deeg gekonnt abschloss. Unter dem Strich steht somit ein verdienter Sieg der Gäste, die insgesamt abgeklärter und vor allem vor dem Tor kaltschnäuziger agierten. Nichtsdestotrotz zeigten die Kreuzgangstädter eine ansprechende Leistung und tolle Moral, auf die in den nächsten Wochen aufgebaut werden kann.

 

TuS: Deeg, Häffner, Beck Chr (60. Beck B), Scholz, Kreißelmeier (46. Richter), Basar, Seyler, Predatsch, Lanzendörfer, Bartels (67. Kranz), Biegler

 

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